Knapp 900.000 Menschen in Österreich leiden an einer psychischen Erkrankung.
Etwa jeder vierte Österreicher leidet im Laufe seines Lebens an einer psychiatrischen Erkrankung. Im Jahr 2009 – dem letzten Jahr, zu dem Daten aus dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger existieren – nahmen 886.000 Menschen wegen solcher Beschwerden Leistungen der Krankenversicherung in Anspruch. 70.000 Patienten wurden stationär behandelt.
Die häufigsten Diagnosen sind depressive Krankheiten, Angst- und Zwangsstörungen (rund 400.000 Personen in Österreich), Alkoholabhängigkeit (etwa 330.000 Personen), Schizophrenien (circa 120.000 Betroffene) und Demenzen (rund 110.000 Betroffene).
Hälfte älter als 60 Jahre
Der Großteil der Betroffenen (470.000) sind älter als 60 Jahre alt, knapp 10.000 Minderjährige wurden behandelt. 420.000 Patienten sind im erwerbsfähigen Alter, wobei Arbeitslose rund vier Mal häufiger von einer psychischen Erkrankung betroffen sind als Arbeiter und Angestellte.
Krankenstände, die durch psychische Erkrankungen ausgelöst werden unterscheiden sich deutlich von Krankenständen aufgrund körperlicher Gebrechen. Während letztere im Schnitt elf Tage dauern, sich psychisch Erkrankte durchschnittlich erst nach 40 Tagen wieder zurück im Berufsleben. Dies ist auch der Hauptgrund für die deutlich höheren Kosten psychischer Arbeitsunfähigkeit (1.750 Euro zu 730 Euro bei körperlicher Arbeitsunfähigkeit).
Kosten
Insgesamt machten die Kosten für die Behandlung im Bereich der psychischen Erkrankungen im Jahr 2009 bei den Krankenversicherungen rund 750 Millionen Euro aus. 250 Millionen Euro entfallen dabei auf Medikamente (größtenteils Psychopharmaka), bis zu 150 Millionen auf ärztliche Hilfe, 63,4 Millionen auf Psychotherapie und psychotherapeutische Medizin sowie weitere 5,4 Millionen auf klinisch-psychologische Diagnostik. Dazu kommt Krankengeld in Höhe von 70,6 Millionen Euro und mehr als 280 Millionen Euro für Spitalskosten.
Quelle: kurier.at