Liebe Leser!
Viele Menschen leben immer noch im Glauben, völlig alleine zu sein. Manche erfahren dieses Gefühl, wenn sie unter vielen fremden Menschen sind, und andere wiederum empfinden es sogar in der eigenen Familie so. Die Wahrheit ist aber, dass wir alle miteinander verbunden sind. Auch wenn wir in unserem eigenen System, unserer inneren Welt, nicht bewusst wahrnehmen, dass es doch so ist. So bemerken wir es doch hin und wieder, in manchen Gelegenheiten des Lebens. Am ehesten aber noch, wenn wir bereits begonnen haben, unseren Weg der Versöhnung mit uns selbst zu gehen. Denn da können tausende kommen, und uns erklären, dass alles gut ist, wenn wir es selbst nicht so sehen können oder wollen, bedeutet das gar nichts für uns, und es wird sich daher auch nichts für den betreffenden ändern. Erst wenn das erkannt wird, kann es richtig losgehen. Jede einzelnen Freude an den noch so kleinen Erfolgen die dann kommen, trägt uns weiter und stärkt unser inneres Kind.
Mir persönlich gefällt die folgende Vorstellung von Verbundenheit in unserer Ebene des Lebens sehr gut:
Der Bauer hat eine oder mehrere Kühe, ja ich weiß schon, jetzt kommt der Spruch, eine Kuh macht muh, viele Kühe machen Mühe. 😉
Das ist auch ganz lustig und daher gut für unsere Sinne der Freude.
Doch dieser Bauer ist nicht der einzige in dem großen Netzwerk der Liebe. Ich nenne es Liebe, auch wenn viele jetzt denken können, jaja die Bauern bekommen ja eh nur viel Geld von der EU und bla bla bla.
Das stimmt auch bis zu einem gewissen Grad. Aber wie es eben überall ist, gibt es schwarze Schafe und weiße Schafe. Suchen sie sich jetzt einfach selber aus, an wen sie lieber glauben wollen. Und fragen sie sich selbst, welche Liebe könnte es dann sein, wenn es ein schwarzes Schaf ist?
Fragen sie sich weiter, wie viel verschiedene Liebe es gibt. Oder ist nicht sowieso alles dieselbe Liebe. Kommt nicht alles aus derselben Liebe?
Ich denke, dass die Liebe nur verschiedene Formen annimmt, aber niemals böses darstellt. Das halte ich nur für eine typische Ausbuchtung unserer gelernten Vorstellungen aus alten Zeiten. Gut und Böse existiert nicht für mich.
Es gibt nur eine Ebene der Liebe, und die ist eben zu sein was sie ist. Ihre Formen, die wir ihr geben, sind unsere Wahl. Wir machen sie zu dem was sie für uns ist. Sie wirkt so oder so, aber sie ist immer neutral. Sie ist eine Energie, die nur verwendet wird, und daher verschiedene Formen bekommt. Es sind die Aspekte, die wir dann zu sehen bekommen. Mögen wir sie als gut oder böse sehen, dann haben wir gelernt sie nur so oder so wahrzunehmen. Wir Kategorisieren. Was aber schier unmöglich ist, denn da gäbe es eine unendliche Vielfalt, die niemals aufhört.
Ah – ist das also gemeint, wenn gesagt wird, Gott also für mich heißt er PAPA, ist die Unendlichkeit? Klingt zumindest sehr verständlich, dass auch meine Darstellung der Vielfältigkeit der Formen der Liebe damit zu tun hat – oder nicht?
Also weiter mit dem Bauern und seiner Kuh.
Die Kuh wird gemolken und die Milch gesammelt. Sie wird zu der Molkerei gebracht, pasteurisiert und in Verpackungen gegossen. Dann wird sie weiter transportiert, und in den Läden verteilt, wo die Händler sie dann an jenen Verbraucher weitergibt, der sie auch möchte. Wunderbar, denn dann steht diese Milch auch sicher in ihrem Kühlschrank und ihre Kinder erfreuen sich über das köstliche Getränk, das diese Kuh gerne und ohne „Mühe“ erschaffen hat. Der Kreislauf ist, dass jeder darin mithilft, eine bessere Welt in der Verbundenheit zu leben. Nicht nur darüber zu sprechen, sondern sie auch wirklich zu leben.
Überlegen sie mal kurz, wie viele Menschen damit beschäftigt sind, um ihre Freude zu erschaffen, oder haben sie schon ganz vergessen, dass die Menschen genau dafür auf dieser Welt sind?
Diskutieren sie aber bitte nicht in diesem Zusammenhang als aller erstes die Probleme der Umwelt, wenn es um Freude geht. Denn wenn sie ihre ganze Energie nur dem zuwenden, das ihre Freude zunichtemacht, werden sie große Mühe haben, etwas zu erschaffen das Freude bereitet. Ihnen und Anderen. Denn wenn bei Ihnen Freude entsteht, passiert das Wunder der Freude auch bei vielen anderen, oder?
Probieren Sie es einfach mal aus, und betrachten und tun sie irgendetwas in ihrem Leben aus einer völlig anderen Sichtweise, und beobachten sie, was es mit ihnen macht. Aber sehen sie auch, was es mit Menschen in Ihrer Umgebung macht. Ja, das Wunder der Freude braucht nicht viel Aufwand, das ist das ungeschriebene Geheimnis der Liebe – bereite Anderen Freude, und du wirst sie selbst erleben. Achte aber immer auch darauf, dass es deine Freude braucht, um Anderen Freude zu bereiten. Deine Freude!
Aber nicht vergessen diese Energie gilt auch im umgekehrten Sinne. Bereite Ärger und Du wirst ihn auch ernten. Dein Ärger wird Dich niemals verlassen, wenn Du ihn bei Dir behalten möchtest. Dein Wille geschehe, so wie Du es eben willst. Sei also gut gewappnet, und vertraue mit großer Geduld darauf, dass Du es kannst. Egal wie lange es auch dauern mag, vertraue auf Dich. Dass es Dir gelingen wird, ist Dir sicher. Egal wie lange es dauert. Dieser Muskel muss vielleicht erst wieder trainiert werden – ist auch OK so. Kein Sportler steht mit einem Bierbauch auf, und läuft anschließend einen 40Km Marathon. Er trainiert solange es eben dauert, bis er es schafft.
Brief eines Kindes an seinen Vater: 6. Oktober 2013
Lieber Papa,
ich will Dir nur sagen, dass ich Dich liebe, egal was Du mir auch auf meine Frage, was Du empfunden hast, als Du mich am ersten Tag im Kindergarten einfach abgegeben hast, und weggegangen bist, ohne Dich noch einmal umzudrehen, für eine Antwort geben wirst.
Du brauchst Dich auch nicht zu schämen, wenn es gar keine so große Bedeutung für Dich hatte, und Deine Erinnerung daran keine mehr ist.
Nur weil es für mich solch eine große Bedeutung in meinem Leben hat, und eine große Rolle einnimmt, ist mir durch meine Lebenserfahrung schon klar, dass ich möglicher Weise völlig alleine damit bin.
Darin sehe ich auch den Grund für all meine Erfahrungen, die ich damit mache. Solange es noch diese Bedeutung hat, habe ich damit noch nicht abgeschlossen. Es ist mir heute schon bewusster, dass alles im Leben einen besonderen Grund hat. Alle Erfahrungen sind dafür da, dass sie auch ins Bewusstsein treten können. Die eigenen Aufgaben, denen wir uns alle in unseren verschiedenen Leben widmen, meine ich. Jeder steht eben seinen eigenen Aufgaben gegenüber. Immer und immer wieder, bis wir es verstanden haben, warum.
Lieber Papa, auch wenn Dein Verständnis für so viele Dinge, die ich einfach anders wahrnehme als Du, ein anderes ist – es ist Deines gleich gut wie meines. Hier gibt es keinen Unterschied zwischen Dir und mir. Wir sind doch beide Kinder eines Vaters, und aus derselben, nämlich seiner Liebe hervorgegangen. Da war nur die Liebe, die uns beide erschaffen hat.
Ich bin auch aus derselben Liebe geboren. Durch einen Gedanken Gottes erschaffen. Ich bin aber auch durch meine persönliche Hölle gegangen. Auch wenn Du es für falsch oder anders sehen könntest, lieber Papa, es ist schon in Ordnung so. Es ist alles in Gottes Ordnung. Du und ich, wir beide haben uns das schon so vereinbart, um für uns beide etwas daraus zu lernen. Auch wenn das bereits in einer Zeit geschehen ist, wo keine Zeit existiert. So ist das mit den Seelen eben. Die machen sich was aus, und dann geschieht das nach Gottes Willen, also unserem Willen. Denn wir sind er und er ist wir. Wir sind halt eins. Da ist nichts anderes mehr noch dazwischen. Höchstens unsere eigene Ignoranz, dass es so ist.
Ich habe Dir schon lange verziehen, dass ausgerechnet Du es warst, der mich das erleben hat lassen. Bitte verzeih es Dir doch endlich auch. Vielleicht verzeihst Du auch noch jenen, die möglicherweise auch von Dir Schuld zugewiesen bekommen. War oder ist hier noch etwas eigenes, möglicherweise auch etwas aus deiner Kindheit, oder sonst wann. Bis jetzt wird es von Dir ungebrochen festgehalten, aber vielleicht ist es auch schon für Dich Zeit dafür, es endlich loszulassen. Wie auch immer. Alles dabei, wie du es auch sehen magst, ist gut. Das ist der Sinn dabei.
Möglicherweise bist Du auch ein Kind, das irgendwann beschlossen hat, durch das Einmauern des Herzens, Dich in Deine Einsamkeit zurück zu ziehen mit Deiner wahren Liebe. Das Herz eingeschlossen und sich mit reinem Verstand beschützen gelernt hat. Also Gott die Zügel entrissen hast. Dich von der Liebe entfernt hast. Die Liebe ausgeschlossen hast. Deine Selbstliebe meine ich. Der Verstand kann aber vieles nicht verarbeiten, was reine Herzsache ist. Da kann auch die Erinnerung verwischt und getrübt werden. Sowohl die Erinnerung an die eigene Kindheit, als auch an die Deiner Kinder.
Sehr oft hast Du uns Kindern gesagt, dass Du uns nicht verstehst. Wir sind Kinder, wie Du, die aus derselben Liebe hervorgegangen sind.
Wir Kinder, also auch Du, wir haben immer ein offenes Herz gehabt, wenn es um die Wahrheit gegangen ist. Denn Kinderherzen kennen nur die Verbundenheit mit der einzigen Wahrheit – der wahren Liebe eben. Wenn Du aber deinen Verstand aus Vorsicht vorgeschoben hast, um nicht mehr verletzt zu werden, oder nicht mehr zu verletzen, dann begrenzt das Deine eigene Liebe. Dein Verständnis für die Liebe Deiner Kinder. Dann gilt nur mehr, was der Verstand an Möglichkeiten hat, die aber sehr begrenzt sind. Es ist so, dass die Liebe in einer höheren Sphäre lebt, wo der Verstand nicht mit kann.
Die Begrenztheit Deiner Liebe ist es dann, wenn Du dann mit mir schimpfst, und mir erklärst, ich würde über Dinge schreiben und reden, denen Du nicht folgen kannst.
Bitte Papa, erweitere Deinen Liebeshorizont wieder und befreie Dich. Reiße Deine Mauern um dein Herz nieder. Ich bitte Dich aus meinem tiefsten Herzen darum. Damit auch Du Dein Herz öffnen willst, weil Du jetzt vielleicht auch siehst, dass es sich noch versteckt, obwohl es schon lange keine Gefahr mehr gibt.
Lass es mich Dir doch sagen, ohne dass Du mit mir wieder schimpfst. Auch wenn ich das sicherlich ertragen kann. Ich liebe Dich doch, und möchte Dein Bestes, so wie ich es doch auch für mich möchte. Dass Du den Duft der wahren Liebe atmen lernen möchtest.
Ich wünsche mir für uns Beide, dass wir einen Weg finden, unsere Herzen völlig und ganz für die wahre Liebe zu öffnen, die nicht mit dem Verstand zu verstehen und zu erklären ist. Sondern nur mit dem Herzen. Dass sie ungehindert heraustreten kann, ohne aufgefordert zu werden. Frei aus sich selbst heraus kommt und frei von sich aus gibt, was auch immer sie geben möchte.
In Liebe und inniger Verbundenheit, öffne ich mein Herz für Dich.